Arbeitsfreier Sonntag: Die Europäische Sonntagsallianz richtet jährlich am 3. März ein Aktionstag aus, um feste und regelmäßige Erholungstage für alle Erwerbstätige zu garantieren.
Für mich ist klar: Wenn wir gesunde Arbeitnehmer haben wollen, brauchen wir gute Arbeitszeitregelungen, die feste und regelmäßige Ruhetage vorsehen. Wenn Ruhetage wegfallen, geht das auf Kosten der körperlichen und seelischen Gesundheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Studien haben nachgewiesen, dass Arbeitnehmer, die regelmäßig sonntags arbeiten müssen, später öfter krankheitsbedingt fehlen.
Häufig ist Sonntagsarbeit nötig, weil das verdiente Geld unter der Woche nicht reicht
Zur Erholung, aber auch für Familie, Kultur oder ehrenamtliche Tätigkeiten sind feste Ruhetage zwingend notwendig. Aber viel zu oft bleibt den Menschen nichts anderes übrig, als am Sonntag zu arbeiten, weil der Job unter der Woche kein ausreichendes Einkommen bringt. Unter den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die am Wochenende arbeiten, sind viele mit Zweit- oder Drittjobs.
Bis auf branchentypische Ausnahmen wie Gastronomie, Tourismus oder Notfalldienste, gehen die meisten Angestellten am Sonntag arbeiten, weil ihnen sonst das Geld am Monatsende fehlt. Gut bezahlte und sozialversicherungspflichtige Jobs sind daher Voraussetzung für einen arbeitsfreien Sonntag. Der Mindestlohn ist ein effektives Mittel und müsste zukünftig noch angehoben werden, um Sonntagsarbeit für die Menschen unnötig zu machen.
SPD-Arbeitsministerium arbeitet an mehr Zeitautonomie für alle Erwerbstätigen
In Deutschland wird zurzeit eine neue Arbeitszeitregelung vorbereitet, um den Bedürfnisse der Arbeitnehmer in der neuen modernen Arbeitswelt 4.0 gerechter zu werden. Wir merken auch, dass gerade junge Eltern einen Bedarf haben, orts- und zeitflexibler arbeiten zu können. Dazu haben die Sozialpartner Änderungen eingereicht, die mehr Autonomie für Arbeitnehmer ermöglicht, gleichzeitig aber feste und regelmäßige Ruhetage vorsieht.
0 Kommentare